Aktuelles aus dem Bauwesen

Küchen

Die Küche ist der Mittelpunkt einer Wohnung. Darin wird gekocht, gegessen, getrunken und miteinander gesprochen. In ihr nimmt man sein gemütliches Frühstück ein und isst abends gemeinsam mit Freunden bei einem Schoppen Rotwein oder einem Glas Bier. Hier ist es warm und gemütlich. Somit sollte die Küche nicht nur praktisch, sondern auch wohnlich sein und unserem Geschmack entsprechen. Küchen gibt es nicht nur in Wohnhäusern, sondern auch in Restaurants oder an Arbeitsplätzen für eine Gemeinschaftsverpflegung.

Bereits im Mittelalter stellte in Deutschland der Küchenraum das Wohnzentrum dar. Der einfache Mensch lebte in einer Lehm-Stroh-Hütte. Der Herd war in der Mitte angebracht, über den kniehoch der Kessel hing. Von hier aus wurde das ganze Häuschen geheizt. Auch bei wohlhabenderen Familien war die Küche das Herzstück des Wohnhauses. Nur in Burganlagen befand sich die Küche außerhalb. Ab dem 14. Jahrhundert wurden Küchen zu separaten Räumen oder gar in extra Gebäude verband, um Brandgefahr, Küchenlärm und Gerüche auszuschließen. Vorräte wurden getrennt gelagert. Die Baukunst war zu diesem Zeitpunkt so weit fortgeschritten, dass nicht nur Kirchen mehrstöckig errichtet wurden. Ab dem 19. Jahrhundert begann das Zeitalter der herrschaftlichen Küchen für den Adel und die gut betuchten Bürger. Bis heute ist das Zentrum der Küche der Herd, der gut zugänglich ist. Damals gab es zusätzlich zu ihm einen Backofen und später dann, die bis heute manchmal zu findenden Kochmaschinen. 

Nicht jeder Trend sollte mitgemacht werden, da die Einrichtung über viele Jahre bestehen bleibt. Auf ein zeitloses Design mit einer langlebigen Qualität ist zu achten. Waren vor einigen Jahrzehnten Einbauküchen mit farbigen Holzfurnierfronten in Mode, so dominieren heute Massivholz- Edelstahl- oder Kunststoffküchenfronten den Markt. 

Auch die Sicherheit spielt eine entscheidende Rolle. Kinder sollten nicht an heiße Töpfe oder mit sprudelndem Fett gefüllte Fritteusen herankommen. Der Backofen darf nicht zu hoch angebracht werden, sodass ein Herausnehmen des brutzelnden Bräters eine Unfallquelle darstellt. Auch Hund und Katze müssen sich relativ sicher in der Küche aufhalten können.

Eine Küche sollte praktisch an die Bedürfnisse angepasst sein. Wenn gerne und viel gekocht, vielleicht sogar eingeweckt wird oder öfter Freunde eingeladen werden, so muss die Einrichtung anders gestaltet sein, als in einem Singlehaushalt, in welchem am Tag eine Pizza erwärmt und ein Kaffee zubereitet wird. Wohnküchen, in denen sich Küche und Wohnzimmer vereinen, finden immer mehr Liebhaber. Ob man sich für eine Modulküche, bestehend aus unabhängigen Schrankelementen oder einer Einbauküche entscheidet, hängt vom persönlichen Geschmack ab. Shaker-Küchen liegen momentan im Trend der Zeit und bestechen durch einen klassizistischen, klaren und funktionalen Look. Diese ursprünglich als englische Küche bezeichneten Küchenelemente werden aus Massivholz gefertigt.

Heute gibt es diverse elektrische Geräte, die dem Koch viel Arbeit abnehmen. Selbst die Kaffeemaschine, Sprudelmaker und der Weinkühlschrank haben hier neben Kochgeräten ihren Platz. Der Kühlschrank oder Tiefkühler wird in Modulküchen nicht in die Küchenfront mehr eingebunden, sondern steht als schickes Sologerät etwas abseits. 

In Zukunft spricht die Küche mit seinem Besitzer mithilfe eines sprachgesteuerten Assistenten und Internet. So kann von weitem der Herd angeschaltet oder der Backofen ausgeschaltet werden. Der Sauerstoffgehalt des backenden Kuchens wird gemessen und damit ermittelt, wann er fertig ist. Sensorbuttons auf der Herdfläche werden ein Überkochen des Kochguts in der Folgezeit verhindern. Wie stellt sich optisch die Zukunftsküche dar? Vielleicht gibt es dann offene Wohnungen, bestehend aus nur noch einen Raum, neben dem Bad und die Küche passt sich harmonisch dem anderen Einrichtungsstil an.


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